#29 Highlights entlang der Küste South Australias

Der letzte Bundesstaat, den wir auf unserem Roadtrip in Australien besuchen sollten, nahte. Wir verließen Victoria und waren überrascht, welche außergewöhnlichen Landschaften South Australia zu bieten hat.

Inhalt

Als wir von den Grampians in Richtung Adelaide in South Australia aufbrachen, hatten wir keinen wirklichen Plan, was uns erwartete und wo wir genau hinwollten. Dem digitalen Neuland sei Dank stießen wir auf die Stadt Mount Gambier im südwestlichsten Zipfel des Bundestaates. Die vulkanische Umgebung und der Kalksteinuntergrund haben in dieser Stadt einige beeindruckende Spuren hinterlassen.

Umpherston Sinkhole

Einer der schönsten Gärten, den wir bislang gesehen haben, war „The Sunken Garden“ in Mount Gambier, bekannt als Umpherston Sinkhole.

Einst war das Umpherston Sinkhole eine Höhle, die durch die Auslösung des Kalksteins immer löchriger wurde, wodurch die Höhlendecke letztendlich einfiel und eine Art Krater bildete. Nach der Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung des Areals, legte James Umpherston hier erstmals 1886 einen paradiesischen Garten an und pflanzte allerlei Farne, Blumen und Palmen. Heute beeindruckt vor allem der riesige Efeuvorhang, der an den Wänden des Kraters hinabwächst, sowie die wunderschönen Blumen. Bei so viel Schönheit fühlen sich auch Tiere wohl. In der Dämmerung kommen Possums aus ihren Verstecken, auf der Suche nach leckeren Früchten. Füttern (nur mit Früchten) ist hier sogar erlaubt. Wir haben leider keine der süßen Pelztierchen gesehen, dafür aber jede Menge Bienenschwärme an den löchrigen Kalksteindecken.

Blue Lake

Mindestens genauso eindrucksvoll wie der versunkende Garten ist der Blue Lake im Süden von Mount Gambier. Dieser Kratersee strahlt in einem tiefen Kobaltblau mit einem Silberschimmer an der Oberfläche. Die unwirkliche Färbung des Sees ist allerdings nur in den Sommermonaten zu beobachten. Im Winter erscheint der Blue Lake eher in einem Silbergrau. Warum der See allerdings in den Sommermonaten ins Blaue umschlägt, ist bislang nicht gänzlich geklärt. Es wird vermutet, dass es mit der steigenden Wassertemperatur in den Sommermonaten zu einer Wechselwirkung zwischen den Algen des Sees und der hohen Konzentration an Calciumcarbonat kommt. Dadurch wird die Lichtbrechung beeinflusst, sodass sich die Farbreflektion des Kratersees ändert. Wenn man den Süden Australiens bereist, sollte man sich diesen faszinierenden Anblick auf keinen Fall entgehen lassen.

Um den See herum führt auch ein 3,6km langer Rundweg mit etlichen Aussichtsplattformen, von denen man das blaue Wasser aus jedem Winkel bestaunen kann.

Port MacDonnell Foreshore Tourist Park

Nach unserem spannenden Tag in Mount Gambier verließen wir die Stadt in Richtung Küste, um uns einen Stellplatz für die Nacht zu suchen. Wir entschieden uns für den Port MacDonnell Foreshore Tourist Park. Dieser war direkt am Meer gelegen. Hier konnte man wunderbar dem Sonnenuntergang zusehen. Ca. 5km entfernt von diesem Park, befindet sich der südlichste Punkt Südaustraliens. Bis vor 3 Jahren konnte man hier abends noch regelmäßig Zwergpinguine bei ihrer Heimkehr beobachten. Leider fielen viele dieser kleinen Vögel in einer Nacht einem blutrünstigen Fuchs zum Opfer. Die restlichen Pinguine wurden dadurch so sehr verschreckt, dass nur noch ganz selten und sehr wenige Pinguine gesichtet werden.

Little Blue Lake

Am nächsten Morgen setzten wir unsere Reise entlang der Küste fort. Es war sehr heiß und wir hatten gelesen, dass es in der Nähe einen weiteren blauen Kratersee geben sollte, in dem man sogar baden gehen kann. Der Little Blue Lake hatte allerdings eine eher grünliche Farbe und war ziemlich vermüllt. Überall lagen besitzerlose Schuhe herum. Seltsam. Nachdem wir die Warnschilder sahen, die auf allergische Hautirritationen und ähnliches hinwiesen, verging uns die Lust am Baden sehr schnell und wir fuhren weiter.

Big Lobster

Die Spuren des heißen und trocknen Sommers waren während unserer Fahrt durch den Süden South Australias sehr deutlich. Überall verbranntes Land und vertrocknetes Gras. Abwechslung von diesem trostlosen Anblick bescherte uns der große Hummer, der vor einem Fast Food Restaurant stand, und ein echtes Foto-Highlight darstellte. Wer wollte nicht schon immer von einem überdimensionalen Lobster gefressen werden? (Die naiven Touristen im Hintergrund des Fotos wurden übrigens bestialischst zerfleischt.)

Big Lobster

Robe und Long Beach

Eine Stadt, die zu einem kurzen oder auch längeren Stopp einlädt, ist das kleine Fischerörtchen Robe, dass sich in der Vergangenheit zu einem beliebten Touristenziel entwickelt hat. Neben Shops, Restaurant, einer Brauerei und diversen Pubs hat Robe vor allem einen sehr schönen Badestrand zu bieten. Wir ließen uns hier zu einem kleinen Mittagspicknick im öffentlichen Park nieder und hatten dabei Gesellschaft von einer Schar Rosakakadus. Danach fuhren wir ans Meer.

Auf dem 10km langen Long Beach ist es sogar erlaubt mit dem Auto bis ans Wasser zu fahren. Wir parkten dennoch lieber auf dem Parkplatz davor. Die Weite des Strandes beeindruckte uns sehr. Doch die ganzen Jeeps, die am Strand entlangfuhren, machten einen entspannten Spaziergang nicht möglich. Auch die Vogel- und Krebswelt leidet sicherlich unter den zermalmenden Reifen dieser wahren Freiheit…

Coorong-Nationalpark

Weiter ging die Fahrt entlang des Coorong-Nationalparks. Das Besondere an diesem Nationalpark ist vor allem der Küstenbereich, an dem sich das salzige Meerwasser mit dem Süßwasser des Murray-Rivers vermischt. Wenn man keine Zeit hat, zu Fuß oder mit dem Kanu die Landschaft zu erkunden, empfiehlt es sich zumindest einige Stopps entlang der Straße einzulegen, um die Salzseen, Lagunen, Dünen und die vielfältige Vogelwelt zu bewundern.

Lake Albert Caravan Park

Nach einer sehr langen Autofahrt verbrachten wir den Abend auf dem Lake Albert Caravan Park. Dieser Campingplatz war mitunter einer der schönsten im Süden Australien. Die Camperstellplätze waren direkt am Lake Albert See gelegen. Von hier aus konnte man Schwimmen gehen, Kajaken oder einfach nur den Abend mit einem Bier ausklingen lassen.

Vor dem Eingang zum Park und direkt am See liegt außerdem die Brutstädte der australischen Riesenpelikane. Die Pelikan-Kolonie hier gehört zu der größten im Land.

Als am nächsten Morgen ein Jeep seine Fischabfälle an der Bootsrampe ablud, konnte man diese riesigen Vögel in voller Aktion beobachten.

Pink Lake

Entlang des Princess Highways Richtung Adelaide kamen wir an zahlreichen Salzseen vorbei. Einer der bekannteren ist der Pink Lake. Leider waren aufgrund der Sommerhitze alle Seen ausgetrocknet, sodass der Pink Lake nicht mehr pink war, sondern lediglich von einer dicken Salzkruste bedeckt. Ein Stopp hier und ein kurzer Spaziergang über den See lohnen sich aber trotzdem. Auf keinen Fall aber sollte man auf den Pink Lake mit dem Auto fahren –  ganz besonders nicht, wenn man keinen 4WD besitzt. Unter der Salzkruste befindet sich eine dicke feuchte Schlammschicht, aus der man mit dem Auto, aber auch zu Fuß, Mühe hat, wieder rauszukommen. Aus diesem Grund sollte man auch nicht seine besten Schuhe anziehen, wenn man sich dazu entschließt, über den See zu wandern. Wir hatte einige Mühe, die dicke salzige Schlammschicht danach wieder abzubekommen.

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