#1 Kuranda – Regenwald-Dorf mit Hippie-Flair

Endlich ist es soweit! Nach zweiwöchiger Abhängigkeit von Reiseleitern und Flügen beginnt nun unser Roadtrip mit dem Campervan entlang der Ostküste Australiens.

 
 
 

Start des Roadtrips

Nach langer Internet-Recherche fiel unsere Wahl dabei auf Camperman Australia. Vorteil hier: es ist ein All Inclusive Angebot. Mautgebühren, Küchenzubehör, Bettwäsche, zusätzlicher Fahrer und eine komplette Versicherung sind bereits im Preis enthalten ohne zusätzliche Kosten. Damit war der Camper günstiger als beim Rest der Budget-Anbieter (zumindest für die Route von Cairns bis Adelaide).

Die Übergabe des Campervans verlief flott und reibungslos. Erfreulicherweise war der Mitarbeiter, der uns das Fahrzeug und sonstige Formularitäten erklärte, Deutscher, sodass wir alles auf Anhieb schnallten und die Fahrt gleich losgehen konnte! Der Wagen war top in Schuss und kam mit seinen 520.000 km quasi direkt aus dem Werk.

Der Umstellung auf den Linksverkehr trotzend, ging es gleich zum Supermarkt Vorräte anlegen. Natürlich durfte auch der erste Karton Dosenbier nicht fehlen, auch wenn uns die Preise eine starke Einschränkung des Bierkonsums in Australien prophezeiten! (24x 330ml Dosen für ca. $45).

Wir verließen Cairns zunächst Richtung Norden um zum ersten Stopp unseres Trips zu gelangen: Kuranda

Kuranda

Kuranda ist ein kleines Dorf im Regenwald und liegt ca. 25km nord-westlich von Cairns. Die erste Strecke unseres Roadtrips war also recht kurz, aber man musste sich schließlich auch erst einmal mit dem Camper anfreunden. Wir buchten für 2 Nächte einen Platz im Kuranda Rainforest Accomodation Park und hatten die Qual der Wahl uns einen schönen Stellplatz auf dem fast leeren, im Regenwald gelegenen Campingplatz auszusuchen. Der erste Tag ging dann auch dafür drauf, uns häuslich einzurichten, alles zu verstauen und die ganzen verschiedenen Vögel und Geräusche um uns herum zu Bestaunen (u.a. das nächtliche Heulen der Trielen).

Jum Rum Creek – Jungle – River Walk
und Kuranda Village

Nach der ersten regnerischen Nacht im Campervan (Hello Rain Season!) ging es am nächsten Tag auf Erkundungstour.

Unsere erste kleine „Wanderung“ begann vom Parkplatz des Visitor Information Centers im Kuranda Village und setzte sich aus drei kürzeren Wegen zusammen (ca. 1h für 3 km). Nach einem kurzen Pflasterweg führte der Jum Rum Creek Walk durch den gleichnamigen Naturschutzpark. Auf einem Boardwalk führte der Weg durch den Regenwald über den Jum Rum Creek hinweg. Gleich zu Beginn wurde man von einer riesigen Spinne überrascht. …und einem netten Betrunkenen, der sich gerade 4 Energy Drinks hintereinander reinknallte. Selbst im Regenwald fühlt man sich also irgendwie heimisch.

Der Weg ging anschließend über die Barron Falls Road in den Jungle Walk über, der, wie der Name schon sagt, noch mehr Regenwald und Buschhühner zu bieten hatte.

Der letzte Part der kleinen Rundwanderung, der River Walk, verlief entlang des Barron Rivers bis zur alten Eisenbahnstation und war gesäumt von Riesen Eukalyptus Bäumen.

Kuranda Markets

Anschließend bogen wir zum Kuranda Original Rainforest Market ein, der ursprünglich von lokalen Hippies und Handwerkern ins Leben gerufen wurde. Der Duft von Räucherstäbchen, allerlei handgefertigter Schmuck und Batik-Kleider lassen gleich ein gewisses Hippie-Flair aufkommen. Die kleinen bunten Holzbuden mitten im Regenwald tuen ihr übriges.

Im Gegensatz dazu wirkte der Kuranda Heritage Market mit seinen abgedroschenen Souvenirs und allerlei Kleidungsstücken aus Kängurufell und anderem flauschigen Getier unangenehm touristisch. Dafür gab es hier allerdings ein Flugzeugwrack zu sehen, das einst als Filmrequisite diente.

Barron Falls

Weiter ging die Fahrt zu dem Highlight der Region – den Barron Falls. Vom Barron Falls Parkplatz aus führte ein Boardwalk durch das Blätterdach des Eukalyptus-Regenwaldes über die Barron-Falls Railway Station zum Din Din Barron Falls Lookout (40 min für 1,2 km Return). Da die Regenzeit noch nicht voll im Gange war, waren die Wassermassen des Wasserfalls nicht ganz so spektakulär. Dennoch war die Aussicht auf die Barron Falls und die Felswände „scenic“.

Wright’s Lookout und Surprise Creek Walk

Als letzte Station nahmen wir uns an diesem Tag den Wright’s Lookout und den Surprise creek Walk an. Zum Wright’s Lookout könnte man vom Barron Falls Carpark aus hinlaufen. Da der Weg allerdings nur an der Straße lang ging (3km Return), fuhren wir einfach dorthin, knippsten ein wolkenverhangenes Foto und wagten uns vom Lookout auf die Überraschungswanderung.

Gleich zu Beginn entzückte uns ein kleines Musky-Rat-Känguru. Leider war es zu weit und schnell weg für ein Beweis-Foto. Der Surprise Creek Walk führt auf einer Forststraße erst durch Regenwald mit dicken Lianen und wird dann zu relativ offenem Eukalyptus-Wald mit Riesenfarnen.

Außer uns war niemand da. Leider sahen wir keinen Kasuar, dafür konnten uns der Anblick und die Schreie eines Kookaburra-Pärchen erfreuen. Diese Eisvogel-Art wird im Deutschen auch als „Lachender Hans“ bezeichnet und klingt auch so oder so ähnlich.

Am Ende des 2,8km langen Return-Tracks fällt der Weg sehr (!) steil ab. Durch Nässe war der Weg zudem schön rutschig. Wir schlitterten unserer Überraschung also entgegen bis zu einer kleinen Brücke. Der Surprise Creek (dt. Überraschungs-Bach) war wirklich den Weg wert. Riesige umgestürzte und abgeschälte Eukalyptus Bäume zusammen mit den klaren Wasserpools gaben ein wirklich außergewöhnliches Bild an Farben und Anordnung ab, dass Fotos so gar nicht einfangen können.

Nachdem wir den steilen Rückweg geschafft hatten, ging es zurück zum Camp und der Regen begann…

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