Wallabies, Pinguine, breite Strände und Sonnenuntergänge aus dem Bilderbuch – Phillip Island at its best.

Zu den Highlights des Bundestaates Victoria zählt Phillip Island, eine Insel die sich vor der Südküste Australiens nur 90min von Melbourne entfernt befindet. Besonders die dort ansässige Tierwelt und die einmalige Landschaft ziehen viele Naturliebhaber an. Uns auch.

Wir erreichten Phillip Island über die 640m lange Betonbrücke von San Remo aus und waren gespannt, welche wilden Tiere uns auf der Insel mit dem vorzüglichen Namen erwarten würden. Zunächst mussten wir uns allerdings der unliebsamen Aufgabe widmen, einen Stellplatz für die Nacht zu finden. Es gibt einige Campingplätze auf der Insel, allerdings sind diese alle recht teuer, dafür aber eher etwas in die Jahre gekommen. Im Seaview Holiday Park wurden wir fündig. Auch die ersten wilden Tiere begrüßten uns – zwei Wildkaninchen. Nachdem der Platz für die Nacht organisiert war machten wir einen kurzen Abstecher zum nahegelegenen Cowes Beach. Der war ganz schön, aber eher etwas für Familien.

Die Pinguin-Parade

Die größte Touristenattraktion auf Phillip Island stellt die abendliche „Pinguin-Parade“ am Summerland Beach dar. Je nach Jahreszeit kann man hier mehr oder weniger Zwergpinguine beobachten, die von ihrem täglichen Fischfangausflug in ihre Höhlen zurückkehren. Das Ganze für viel Geld von einer riesigen Tribüne aus. Fotos sind nicht erlaubt, da die Augen der kleinen Pingus sehr sensibel auf Weißlicht reagieren. Interessanterweise wird der Strandabschnitt aber mit riesigen Strahlern ausgeleuchtet – sehr natürlich! Wahrscheinlich gilt das Fotoverbot aber auch, weil sonst eine Massenhysterie um das beste Fotos unter bestimmten Reisegruppen ausbricht und die Pinguine nie wieder zurückkommen würden. Auch wenn wir natürlich große Pinguin-Fans sind, hielt uns die Art und Weise, wie das ganze Spektakel aufgezogen wird davon ab, die Pinguin-Parade anzusehen. Wir waren überzeugt davon, dass wir auf unserer weiteren Reise noch die Gelegenheit haben werden, die Zwergpinguine ohne Menschenmassen und in einer natürlicheren Umgebung beobachten zu können… 

Cape Woolamai – The Pinnacles

Zu den landschaftlich spektakulären Orten auf Philipp Island gehört ohne Frage Cape Woolamai. Der 4km lange Sandstrand bietet sehr gute Surfbedingungen – wenn man es denn kann. Unter Vorsicht könnte man hier auch schwimmen. Es wehte allerdings eine ordentliche Brise, sodass wir uns lieber mit Laufen warmhielten.

Vom Cape Woolamai Parkplatz gelangt man über einen 4km langen Abschnitt des Cape Woolamai Tracks, der zunächst ca. 600m am Strand entlang führt, zu einer außergewöhnlichen Granitfelsformation. Die Pinnacles verlaufen in einer Art Spiraltreppe dem Himmel entgegen. Ihre rosafarbene Erscheinung kommt besonders gut bei Sonnenuntergang zum Vorschein.

Auf unserem Weg zum Pinnacle Lookout konnten wir viele verschiedene Vögel und ganz bezaubernde Sumpfwallabies sehen, die durch das Licht der Abendsonne in Szene gesetzt wurden.

 
 

Nach Sonnenuntergang verfärbte sich der Himmel über dem Strand noch einem phänomenal pink. Alles zusammen ergab einen der besten Abende den wir während unserer Reise in Australien hatten.

The Nobbies

Am nächsten Morgen machten wir einen Ausflug zu The Nobbies – einer Landzunge im Südwesten von Phillip Island. Hier gibt es eine einzigartige Flora und Fauna zu sehen, sowie einen wunderschönen Blick auf die Küstenlinie. Das Nobbie Center bietet unter anderem auch eine interaktive Antarktis Reise und Wildlife Cruises an.

Entlang der Boardwalks gelangt man durch die grüne Landschaft zu den verschiedenen Aussichtspunkten. Auf den Wegen trifft man hin und wieder auf die seltensten Gänse der Welt. Die besonders hübschen Cape Barren Gänse besitzen die unglaubliche Fähigkeit auch Salzwasser trinken zu können, sodass sie als einzige Gänseart auch ganzjährig auf küstenfernen Inseln leben können.

Barren Goose

Von den Plattformen aus kann man bis hin zu Seals Rock schauen. Hier lebt die größte Seebärenkolonie Australiens. Ein Fernglas wäre hier ratsam. Es werden allerdings auch Bootsausflüge zu den Seebären angeboten.

Rhyll Inlet

Unsere letzte Station auf Philipp Island war das Rhyll Inlet Habitat – ein Feuchtgebiet, das berühmt ist für seine Vielzahl an verschiedenen Stelzvögeln mit Zugverhalten. Königslöffler (Royal Spoonbill), Ibisse, Schwäne und Sturmtaucher sind nur einige der Vogelarten, die man hier beobachten kann. Es gibt zahlreiche Wanderwege unterschiedlicher Länge, die entlang der Sumpf- und Mangrovenlandschaft verlaufen. Es war an jenem Tag sehr heiß und sonnig. Wir entschieden uns daher für den kurzen Rhyll Inlet Mangrove Boardwalk.

Hierfür parkten wir an der Conservation Hill Informationshütte und folgten dem Weg mit den grünen Pfeilen. Der 1,2km lange Return-Weg führte über Mangroven und ein Wattenmeer. In den Mangroven sah man unzählige Krebse, die sich in den Schlammlöchern versteckten. Ansonsten sah man außer ein paar schwarzen Schwänen nicht viel von der viel-umschwärmten Vogelwelt. Vielleicht, weil auch hier die langandauernde Trockenheit Südaustraliens seine Spuren hinterlassen hatte. Vom Wasser war jedenfalls nicht mehr viel übrig.

Nach den vielen schönen Naturerlebnissen der letzten Tage führt unser Weg nun weiter in Großstadt-Nähe.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar.

  1. Ist ja eine super Insel. Die Bilder sind klasse besonders die Sonnenuntergänge. Die Felsformationen erinnern an die isländischen und schottischen Künsten.

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