#26 Melbourne – die Hipster-Street-Art-Stadt im Süden Victorias

Es war so weit! Wir erreichten Melbourne und waren gespannt darauf, ob die Hauptstadt Victorias wirklich so „cool“ ist, wie sie immer beschrieben wird.

 
 
 

Inhalt

Bevor wir uns jedoch in den Großstadt-Trubel stürzten, legten wir noch zwei entspannte Campingtage auf dem Fiveways Caravan Park vor den Toren der Stadt ein, von wo aus wir den hippen Vorort St Kilda und den ebenso bunten Brighton Beach erkunden konnten. 

Der Vorort St Kilda

Aufgrund seiner Strandnähe früher ein beliebtes Ausflugs- und Erholungsgebiet für die etwas betuchteren Leute, galt St Kilda zwischenzeitlich durch den Zuzug vieler Arbeiter als sozialer Brennpunkt und entwickelte sich letztendlich zu einer multikulturellen und alternativen Gegend, die es vor allem Künstlern und Backpackern angetan hat. Neben seinem schönen Strand ist St Kilda besonders bekannt für seinen Freizeitpark, die zahlreichen zum Teil veganen Restaurants und Cafes sowie als beliebtes Partyviertel von Melbourne.

Luna Park

Der im Jahr 1912 eröffnete Luna Park ist einer älteste Freizeitpark Australiens. Dort befindet sich auch eine der ältesten Holzachterbahnen. Gut 100 Jahre hat sie auf den Buckel und wird wie früher durch eine, nennen wir es mal Lokführerin, bedient. Natürlich wollten wir uns eine Fahrt damit nicht entgehen lassen. Etwa eine halbe Stunde dauerte allerdings erst einmal die Fahrt von unserem Campingplatz zum Luna Park. Leider fanden wir erst einen Tag später heraus, dass es auch Parkplätze in der Nähe gibt, die für 2 Stunden kostenlos sind (die App Parkopedia ist hierbei sehr hilfreich). Also parkten wir für satte $12 auf einem der großen öffentlichen Parkplätze vor dem Luna Park. Dann ging es hinein. Leute, die nicht mit einer der Attraktionen fahren wollen, bezahlen $5 Eintritt. Für $10 erhält man eine Fahrt seiner Wahl inklusive Eintritt. Wir betraten also den Park durch das riesige Mondgesicht.

So hatten wir uns immer die Vergnügungsparks vorgestellt, die Stephen King in einigen seiner Horrorgeschichten beschrieb. Das Riesenrad, das historische Pferdekarussell, die Spiegel und sogar die Kleidung der Mitarbeiter – alles passte! Leider waren wir an einem Donnerstag hier. Es war kaum etwas los und fast alle Fahrgeschäfte und Spielbuden blieben geschlossen. Trotzdem hatte der Park wirklich seinen Charme.

Nach ein paar Runden Airhockey und dem verzweifelten Versuch, dem Spiegellabyrinth zu entkommen, wagten wir die Fahrt mit der alten Holzachterbahn. Vorne auf dem ersten Wagen stand abwechseln eine der jungen Mitarbeiterinnen, die während der ganzen Fahrt die Achterbahn durch das Vor- und Zurückziehen eines Hebels beschleunigte oder abbremste – und dass den ganzen Tag. Respekt! Die Fahrt war sehr rasant, amüsant und rumpelig!

Acland Street

Gleich in der Nähre des Luna Parks befindet sich die bekannteste Straße von St Kilda, die Acland Street. Alternative Shops, und überaus chillige Pubs, Cafés und vegane Restaurants gibt es hier zu genüge. Wir freuten uns über eine Bier Happy Hour und ein leckeres thailändisches Gericht nach unserer wilden Achterbahnfahrt. Am nächsten Tag testeten wir auch den “europäischen“ Kuchen in einem der Cafés. War ganz lecker, aber leider auch sehr teuer.

Brighton Beach

Neben den Stränden von Mornington findet man auch in Melbourne am Brighton Beach die lustigen bunten Boot- oder auch Badehäuschen. Hier kann man sie auch mieten und einige besitzen sogar eine Küche. Die Bemalungen der Hütten waren noch etwas ausgefallener als in Mornington. Das lockte auch wieder zahlreiche, vor allem chinesische, Selfie-Touristen an. Der Brighton Beach war dadurch nicht ganz so sehr der entspannte Badestrand.

Ab in die City – Melbourne

Nach zwei entspannten Tagen auf dem Campingplatz hieß es nun erst einmal tschüss Camperleben. Für unseren Aufenthalt in Melbourne hatten wir uns nämlich ein Motel in der City zum Übernachten gegönnt. Praktischerweise verfügte dieses auch über einen privaten Parkplatz am Seiteneingang, sodass wir unseren Camper „sicher“ und legal dort abstellen konnten. Auch das Arden Motel erinnerte uns auf sonderbare Weise an die Bücher von Stephen King. Zwei sehr nette aber leicht sonderbare Mitarbeiter mit eigenwilligem Erscheinungsbild hießen uns willkommen. In den Büchern und Filmen von Herrn König wäre spätestens jetzt klar, dass man das Motel nie wieder lebend verlassen würde. Doch zunächst begutachteten wir einmal unser Zimmer. Das war wohl das schrulligste und klischee-mäßigste Motelzimmer auf unserer ganzen Reise. Jedenfalls leben wir noch und der Aufenthalt hier hatte definitiv seinen Charme! Zudem konnte man das Zentrum von Melbourne zu Fuß innerhalb von 20-30min super erreichen.

Auf Street-Art Erkundungstour

In Melbourne ist das Straßenbild etwas hipper und cooler, wenn auch nicht unbedingt sauberer. Besonders bekannt ist die Stadt für seinen lässigen Umgang mit Graffiti und sonstiger Straßenkunst, die in vielen Bereichen legal ist. So zogen wir los um die coolsten Kunstobjekte zu suchen. Wir begannen unsere Tour am Queen Victoria Market und beendeten sie in China Town. Und wir waren begeistert von der Kreativität und dem Talent der Künstler!

Ecke Queen und Franklin Street

Blender Lane

Presgrave Place

Centre Place

Hosier and Rutledge Lane

AC/DC Lane

Croft Alley

Nach den ganzen Eindrücken und gefühlt 20 zurückgelegten Kilometern gönnten wir uns erst einmal eine Pause im Asian Beer Cafe, das mit dazugehöriger Dachterasse und $14 Happy Hour Pitchern den Treffpunkt schlechthin für Angehörige verschiedenster Jugendkulturen darstellte. Wir hätten den ganzen Abend dort abhängen können, wollten aber noch unsere Mägen auf dem berühmten Queen Victoria Market füllen.

Der Nachtmarkt des Queen Victoria Market

Da wir im australischen Sommer in Melbourne waren konnten wir den Nacht-Markt der Queen Victoria Market besuchen, der immer mittwochs stattfindet. Auf dem Nachtmarkt findet man eine Riesenanzahl an Essständen, mit Gerichten aus aller Welt, sowie Bars, Live-Musik und sonstiger Unterhaltung. Besonders beliebt ist der Markt natürlich bei Touristen, sodass das Anstehen für ein Essen, was nicht gerade günstig war, schon einmal eine gute halbe Stunde dauern konnte. Die Atmosphäre des Nachtmarkts sollte man aber auf keinen Fall verpassen!

Schlendern durch die Metropole

Was kann man noch so in Melbourne unternehmen? Schlendern, Essen und Bier trinken… so sah zumindest unser zweiter Tag aus.
Eine besonders schöne Ecke, für ein günstiges Mittagessen, ist der zwischen der Flinders Lane und Collins Street gelegene Central Place mit seinen vielen kleinen Cafes, Bars, Boutiquen und Restaurants umgeben von Street Art.

Sehr hübsch ist auch die Block Collins Arcade, ein historisches Einkaufszentrum nahe der Little Collins Street.

Sehenswert war außerdem der Federation Square gegenüber der Flinders Street Station. Von hier aus spazierten wir am Yarra River mit seinen unzähligen Brücken entlang. Ganz fotogen war hier die Seafarers Bridge. Entlang des Flusses befanden sich wieder jede Menge Restaurants, Bars und Einkaufszentren. Die Vorfreude auf ein deutsches Bier (da in der Happy Hour besonders günstig) lockte uns ins Munich Brauhaus und wir wurden nicht enttäuscht.

Ein tolles Ambiente für eine ausklingenden Abend bot uns das Arbory Bar & Eatery, von dessen Bartischen man entspannt mit einem Pale Ale auf den Fluss schauen konnte. Anschließend traten wir den Weg zurück ins Motel an, auf dem man noch das ein oder andere Kunstobjekt entdecken konnte.

 
 

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