#3 Atherton Tablelands

Nach der Fahrt aus dem Regenwald, wird die Landschaft innerhalb weniger Kurven einmal komplett ausgetauscht. Statt Regen und üppigem Tropenwald gibt es hier steppenähnliche Weiten übersäht mit unzähligen Termitenhügeln und Mango-Plantagen und vom Himmel scheint tatsächlich…. Sonne! Doch wer sich zu früh freut fällt in die Grube… oder so.

 
 
 

Port Douglas, Wildlife Habitat

Bevor es in die Atherton Tablelands ging machten wir einen kurzen Halt in Port Douglas, diesmal bei Sonnenschein, um das Wildlife Habitat zu besuchen. Dieses ist in vier Bereiche eingeteilt, in denen man die dort ansässigen Tiere in einer meist sehr natürlichen Umgebung bewundern konnte:
  • Waldgebiet: kunterbunte und zum Teil klitzekleine Vögel der offenen Wälder des australischen Nordens 
  • Feuchtgebiet: Koalas, Baumkängarus, Beutelmarder und eine Vielazhl an Wasservögeln
  • Regenwald: Kasuare, Schildkröten, Echsen und Papageien
  • Savanne: Kängarus, Wallabies, Entchen und Gänse sowie ein Emu; außerdem Krokodile von beachtlicher Größe. Die Krokodil-Fütterung und der Vortrag der Pflegerin demonstrierten dabei sehr eindrucksvoll, warum man die ganzen „Vorsicht Krokodil“-Schilder in ganz Queensland an Flüssen und am Strand wirklich „tod“ernst nehmen sollte, wenn man nicht als Häppchen enden möchte.

Am Ende ist das Wildlife Habitat leider doch nur ein Zoo und nicht unbedingt der natürlichste Platz für die Tiere. 

Mareeba und Umgebung

Nach der kleinen Exkursion ins Tiereich Nordaustraliens ging unsere Reise weiter nach Süden nach Mareeba. Zuerst einmal benötigten wir einen Campingplatz und fanden nach einiger Recherche den Granite Gorge Nature Park, was ein echter Glücksgriff war. Denn neben zahlreichen Haustieren (leider in teils sehr fragwürdiger Haltung) sind hier unzählige Rock-Wallabies zuhause, die Neuankömmlinge in ihrem Revier genauestens beschnuppern. Direkt vom Campingplatz aus gehen einige kurze Wanderwege durch die Schlucht und zu Bademöglichkeiten. Überall kamen dabei Wallabies herbeigehüpft, die sich gern einen kleinen Snack abholen wollten und dabei all ihre Niedlichkeit einsetzten.

Atherton und Umgebung

Zuerst unternahmen wir einen kurzen Spaziergang durch den Wongabel State Forest. Oberstes Ziel war es immer noch ein Baumkänguru zu sehen. Daraus wurde leider nichts. Stattdessen erspähten wir aber einen grüne Ringtail-Possum.
Nächster Stopp: Tourist Information. Wir erhofften uns Tipps für spannende Unternehmungen und bekamen stattdessen frohe Kunde. Ein Zyklon ist im Anmarsch! Unser alter Freund Owen hatte also noch nicht genug und folgte uns einfach mal noch ein wenig. Diesmal wohl auch etwas akuter, denn wir wurden auf Evakuierungszentren hingewiesen und das wir den Sturm am besten vor Ort (weil etwas höher gelegen) aussitzen sollten. Da das aber ein paar Tage dauern könnte und garnicht feststand, ob der Zyklon überhaupt in die nähere Umgebung kam, beschlossen wir trotzdem weiterzufahren und uns mittels Wetterbericht auf den laufenden zu halten.

Yungaburra und Umgebung

Ein paar Kilometer östlich von Atherton liegt der kleine Ort Yungaburra. Hier gibt es eine Aussichtsplattform von der aus man Schnabeltiere sehen kann. Leider hatten wir da keinen Erfolg. 
Desweiteren liegen einige Kraterseen und zwei gigantische Feigenbäume in der Umgebung. 

Curtain Fig Tree

Diese Würgefeige ist einer der größten Bäume in Nord-Queensland. Interessant ist die Entstehung eines solchen Kolosses: Ein Würgefeigensamen landet auf einem Wirtsbaum und bildet lange Wurzeln aus. Wenn diese den Boden erreichen bildet die Pflanze unzählige weitere Luftwurzeln, die den Wirtsbaum umschließen bis dieser abstirbt. Danach bildet sich ein Hohlraum und die Feige ist ein eigenständiger Baum. Beim Curtain Fig Tree ist der erste Wirtsbaum gegen einen weiteren gekippt, den sich die Feige gleich mit „einverleibt hat“ und somit auf die enormen Ausmaße anwachsen konnte. Nice one, nature!

Lake Barrine

Um den Lake Barrine führt ein 5 km langer Weg vorbei an riesigen Kauri-Bäumen, durch Regenwald-Passagen und am Seeufer entlang. Die 50 m hohen Kauri-Bäume mit einem Stammdurchmesser von 2,7 m sollen über 1000 Jahre alt sein. Und sie haben verdammt große Zapfen.
Außerdem sind die Palmen erwähnenswert, die gern lange Lianen mit sehr effektiven Widerhaken quer über den Weg spannen. Eigentlich für die Stabilisierung der Pflanze gedacht, verfangen sich diese, nach eigener Erfahrung, gern tief in der Haut und Kleidung und wirken auf den Menschen eher destabilisierend… Ansonsten ein wunderbarer Rundweg mit vielen Tier- und Pflanzenhighlights, insebsondere den kleinen Moschusrattenkängarus.

Lake Eacham

Der Lake Eacham ist ein mit kristallkarem Grundwasser gefüllter Krater, der sich hervorragend für eine Erfrischung eignet. In so sauberem und angenehmen Wasser waren wir sicherlich noch nie schwimmen.
Die Nacht verbrachten wir im Lake Eacham Tourist Park, auch wenn die Hosts da „kein gutes Gefühl“ hatten Camper auf dem Platz stehen zu haben wenn Owen zu Besuch kommt. Am Ende kam Abends allerdings nur ein Gewitter mit eindrucksvollen Blitzen.

Malanda Falls

Am nächsten Tag fuhren wir zu den Malanda Falls, die als heißer Tipp für die Sichtung von Schnabeltieren und Baumkängarus gelten sollten. Leider zeigte sich uns wieder kein von beiden! Also sind wir den Tulip Oak Rundweg (1km) gelaufen und sahen dabei ein paar Rotfußfilander. Süß!

Millaa Millaa Waterfall Curcuit

Von Millaa Milla aus kann man einen Rundweg fahren, von dem man durch kurze Spaziergänge mehrere tolle Wasserfälle erreicht.
Millaa Millaa Falls – hier ist Schwimmen erlaubt und Fotografieren ohne posende Menschen schwierig.

Zillie Falls – der Weg runter zum Fuß des Wasserfalls ist sehr steil und nach Regen außerdem recht rutschig oder durch umgefallene Bäume erschwert, aber mitten im Regenwald wunderschön gelegen.

Ellinjaa Falls – der kleinste Wasserfall, dafür auch mitten im Regenfall und nicht weniger hübsch anzusehen.

Innisfail und Etty Bay

Nach der entspannten Wasserfall-Tour wollten wir uns dann doch mal so langsam etwas beeilen, um dem Sturm vorweg zu kommen und fuhren nach zum „Ende“ der Tablelands, nach Innisfail, wo wir im August Moon Caravan Park eincheckten. Auf Empfehlung des Hosts machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Etty Bay, wo es ein Café und wohl wilde Kasuare am Strand gibt. Und Tatsache – drei Vater-Kind-Kasuar-Gespanne konnten wir unmittelbar aus nächste Nähre am Strand beobachten und zwei weitere am Straßenrand.

Am nächsten Morgen führte uns unser Weg nach Townsville, wo wir nicht wirklich wussten was wir tun sollten, da es einfach mal wieder sehr stark regnete. Deshalb fuhren wir weiter nach Süden, auch um dem prognostizierten Verlauf des Zyklonzentrums zu entkommen.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Herrlich erfrischend die Auswahl der Worte Eurer Reiseberichte 😀 Macht großen Spaß diese zu lesen…Ihr seid echt lustig-kreativ und sehr besonders genial😀

    Liebe Grüße von der Nici 🤗

  2. Wieder ein toller Bericht mit fantastischen Bildern und erfrischend witzig geschrieben. Macht richtig Lust auf Australien. Ihr seid ja richtige Schriftsteller.
    Wir freuen uns schon auf die Fortsetzung.

    Viele Grüße eure größten Fans Mama und Papa

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