Uluru, Kata Tjuta und Kings Canyon in 3 Tagen

Um das Red Center kennen zu lernen entschieden wir uns eine 3-tägige Tour mit The Rock Tours zu buchen. Kein Planen, kein Google Maps, kein hektisches schauen auf die Uhr – so die Hoffnung.

 
 

Unsere Route

Aus einer ruhigen und erholsamen Nacht vor den anstehenden 2 Campingnächten wurde leider nichts, da die lieben Mitgäste in der Unterkunft in Sydney bis nach 2:00 Uhr nachts auf „Party machen, Alter!!!“ aus waren. Dabei brauchen ältere Menschen doch ihren Schlaf…

So ging es also topfit in den Flieger. Die Tour startete am Flughafen Ayers Rock und endete in Alice Springs, wo man sich noch eine Nacht in einer überdachten Unterkunft zum Erholen nehmen sollte. Hin- und Rückflug gingen von und nach Sydney.

Tag 1

Schon beim Landeanflug hat man einen tollen Ausblick auf das rote Outback und den Uluru. Von den europäischen „Eroberern“ als australischer Besitz deklariert und ehemals Ayers Rock genannt, wurde das Gebiet 1985 den Anangu Stämmen wieder als ihr größtes Heiligtum zugestanden und schon 10 Jahre danach wurde die Umbenennung in den ursprünglichen Namen offiziell anerkannt.

Am Flughafen dann hektisches Umpacken der notwendigen Sachen für die kommenden 3 Tage – Taschenlampe, Schlafsack, Sonnencreme etc.
Unser Guide Shaun begrüßte uns und ohne viele Worte, dafür mit etwas Desorientierung, ging es los Richtung Culture Centre. 
Dort erwarteten uns angenehme 40°C und 1-2h Zeit um etwas über die Kultur der hier ansässigen Stämme der Aborigines, den Anangu, zu lernen und mindestens 3 Liter Wasser pro Person für den anstehenden Spaziergang aufzutreiben. Denn das Motto für einen Ausflug in das australische Outback im Sommer lautet: „Stay hydrated!“ 
Nachdem Shaun alle Teilnehmer unserer, sagen wir durchwachsenen Gruppe eingesammelt hat, ging es über einen netten Aussichtspunkt zum Start der Route. 
Bei der Wahl „short tour with 2 km or long tour with 4km“ war sich die Gruppe einig, die lange Tour zu laufen und wir uns, dass es sicher einige personelle Verluste geben wird (zur Erinnerung: Wandern bei 40-50°C in praller Mittagssonne). Der Guide selbst lief nicht mit, da er am Bus wohl das Abendessen vorbereitete. 
 
Direkt am Fuß des für die Aborigines heiligen Berges Uluru angekommen staunt man erst einmal nicht schlecht über das gewaltige Ausmaß dieses Felsmassivs. Jeder kennt ja die Bilder, aber davor zu stehen ist natürlich, ähnlich wie bei einem Grizzlybären, etwas ganz anderes. Die markante rote Farbe des Uluru ist das Resultat seiner eisenhaltigen Steinzusammensetzung. Durch die Witterung und Feuchtigkeit entsteht die rostrote Färbung. Temperaturschwankungen sind für die typische schuppige Oberfläche des Ulurus verantwortlich.

Eines unserer visuellen Highlights auf der Strecke war das „Waterhole“, zu dem sich außer uns, komischerweise keiner weiter hin verirrte.

Erstaunlicherweise mussten wir während der ersten Wanderung unseren Guide nur einmal anrufen, damit er zwei dehydrierte Gruppenmitglieder auf halber Strecke abholt. Trotz langer Hose, Softshelljacke und Winterschuhen kamen sie einfach nicht gegen die Hitze an.
Durch diese Verzögerungen erreichten wir leider den Aussichtspunkt nicht mehr rechtzeitig, um den Sonnenuntergang während des Abendessens zu beobachten. Letzteres war nämlich auch noch nicht gekocht.
Da die Ausichtspunkte zum Sonnenuntergang aber eh voller als jedes Public Viewing zum Finalspiel sind, war es auch ganz angenehm die rote Pracht von Nahem zu betrachten.

Field of Light

Das Field of Light ist eine solarbetriebene Lichtinstallation von dem Künstler Bruce Munro und umfasst ein Feld mit ca. 50.000 Lichtern, die in der Nähe des Ulurus in Form eines Gartens angelegt wurden. Da wir auch hier leider wieder zu spät ankamen und aufgrund des Schlafbedarfs unseres Guides um 10.00 Uhr abends wieder im Camp sein mussten, blieben uns leider nur 20 min um das traumhafte Lichtspektakel zu genießen und zu durchwandern. Man sollte hier also definitiv eines der ersten Shuttles nehmen, um bereits am frühen Abend auf das Feld zu kommen.


Tag 2

4:20 Uhr – nach einer Nacht unter freiem Himmel in der australischen Form des Schlafsackes, dem „Swag“ und einigen Regentropfen, die einen ruhigen Schlaf unmöglich machten, packten wir alles zusammen und machten uns auf den Weg. Diesmal waren wir rechtzeitig am Aussichtsplatz angekommen und beim Frühstück konnten wir zusammen mit ein paar dekorativen Fliegen im Gesicht den Sonnenaufgang am Uluru miterleben.


Kata Tjuta

Gleich nach dem Frühstück ging es zu den Kata Tjuta („viele Köpfe“), auch bekannt unter dem Namen Olgas, um vor der Mittagshitze wieder zurück zu sein. Diesmal entschlossen sich alle Gruppenmitglieder für den kürzeren Wanderweg durch die „Valley of Winds“. Auch hier wieder die Anweisung: alle 15min einen halben Liter Wasser trinken. Daran hielten sich natürlich wieder nicht alle und knallrote Köpfe und dehydrierte Mitstreiter waren die Folge nach der ca. dreistündigen Wanderung.
 
 
Der Wanderweg war sehr schön und abwechslungsreich. Man erreichte einen tollen Aussichtspunkt von dem aus man weit in die Ferne sehen konnte.
 
 
Nach einer Abkühlung im Pool ging es dann nach dem Mittag weiter in unser Camp an der „Kings Creek Station“. Wir kochten gemeinsam unter Anleitung unsere Guides auf einem Lagerfeuer und genossen einen wunderschönen Sonnenuntergang mit einem kühlen Bier in Gesellschaft von kleinen Agamen und witzigen Spitzschopftauben. Geschlafen wurde diesmal im Zelt – es soll hier wohl diebische Dingos geben, die gern mal dein gesamtes Habundgut nur so zum Spaß in das Outback zerren.
 
 

Tag 3

4:30 Uhr – endlich aufstehen! An Schlaf war kaum zu denken – wir waren zum Festmahl eines blutdurstenden Moskito-Mobbs geworden. Neben gefühlt tausend Stichen an Armen und Beinen blieb auch das Gesicht nicht verschont. Dann mal schön tief die Mütze ins Gesicht ziehen und Sonnenbrille auf.
 
An unserem letzten Tag im Outback ging es dann pünktlich um 6.00 Uhr zum Kings Canyon Rim Walk. Der 6km lange Rundweg begann mit dem „Heart Attack Hill“. Wie der Name schon sagt kam es bei dem sehr steilen treppenartigen und sehr anstrengenden Aufstieg wohl schon des öfteren zu bedenklichen Herzanfällen. Unsere Gruppe kam erfreulicherweise ohne Zwischenfälle oben an. Von da aus ging es auf Foto-Tour auf dem Plateau umgeben von Schluchten und Billabongs. 
 
 

Besonders hübsch war auch der „Garden of Eden“, der durch einen kleinen Abstecher erreicht werden kann und durch wunderschönes Vogelgezwitscher musikalisch untermalt wird.

Nach dieser letzten Tour fuhren wir dann 2,5h Richtung Alice Springs und checkten nach einer Fehlbuchung (Welcher Monat ist gleich nochmal??) in das hippe Hostel „Jump-In“ ein. Mit kühlem Bier und Fish’n’Chips nahmen wir abends Abschied von der Gruppe und unserem Guide Shaun. 

Tag 4

Am nächsten Morgen sollte unser Flug nach Sydney zum Sightseeing gehen. Am Flughafen angekommen teilte man uns leider mit, dass der Flug aufgrund der Wetterbedingungen in Sydney gestrichen wurde. An dem Tag kam es zu den stärksten Regenfällen im November der letzten Jahrzehnte. Die Fluggesellschaft Qantas gab uns daraufhin eine schicke Unterkunft mit eigenem Bungalow.
 
So hatten wir noch einen Tag Zeit Alice Springs etwas kennen zulernen und sahen neben den hier heimischen Rosakakadus unsere ersten „wilden“ Kängarus in den Olive Pink Botanic Gardens.

Tag 5

Frohen Mutes ging es den nächsten Morgen wieder zum Flughafen und, hurra, der Flug sollte planmäßig starten. Im Flieger ging alles dann jedoch doch nicht so schnell und seltsamer weiße konnten wir beobachten, wie unsere Koffer und die aller anderen Fluggäste wieder ausgeladen wurden, dachten uns aber nicht so viel dabei.
In Sydney dann die Überraschung – alle Koffer sind in Alice Springs geblieben. Wir durften mit der Nachlieferung der Koffer in unsere Unterkunft erst am nächsten Tag und noch dazu „irgendwann“ nachts rechnen.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Ah, endlich eine Fortsetzung des Abenteuers.
    War wieder interessant zu lesen.
    Was habt ihr denn da schönes gekocht und konnte man das essen ?
    Lg Enrico

    1. Hallo Mausebär! Vielen Dank für dein Lob, das freut uns sehr.
      Das war ein „Aussie Stew“. Also Eintopf bzw. Chili con Carne mit Zwiebeln, Kartoffeln, Bohnen, Möhren, Hack und viel Knoblauch und dazu selbstverbranntes Brot und Reis 😀 Hat dann tatsächlich sogar gut geschmeckt!

  2. Auf jeden Fall sehr geile Bilder! Viel Spaß euch weiterhin :*

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