#21 Ein Tag im Booderee Nationalpark

Unser nächster Stopp lag im Süden von New South Wales. Kristallklares Wasser, einzigartige weiße Sandstrände sowie eine vielfältige Tierwelt lockten uns zur Jervis Bay und in den Booderee Nationalpark.

Inhalt

Um den Nationalpark besuchen zu können, benötigt man einen Pass. Dieser kostete für einen Tag $13 pro Auto und man bekommt ihn zu den Öffnungszeiten im Booderee Vistor Center am Eingang des Parkes oder einfach online auf der Homepage des Nationalparks. Die „Hauptstraße“ des Nationalparks, die Jervis Bay Road, von der aus man zu den beliebtesten Stränden bzw. Sehenswürdigkeiten kommt, ist eine Asphaltstraße, während viele der abzweigenden Wege nur Schotter- oder Waldwege sind. Wichtig zu wissen, wenn man mit einem etwas behäbigeren 2WD Camper unterwegs ist, der nicht für unasphaltierte Straßen versichert ist.

Murrays Beach

Der Murrays Beach an sich hatte wunderbar weißen Sand. An den Felsen im Wasser konnte man allerlei Austern und Krustentiere finden. Das Schwimmen und Schnorcheln soll hier besonders schön sein. Tintenfische, Fetzenfische und sogar Teppichhaie soll man hier zwischen Sand, Seegras und Sandsteinfelsen beobachten können. Leider war auch im Südosten Australiens das Wetter an diesem Tag nicht besonders einladend und recht frisch, sodass Taucherbrille und Schnorchel im Rucksack blieben. Der Sommer sollte erst später wiederkommen…

Ausgehend vom Murrays Beach gelangt man über einen ca. 20-minütigen Spaziergang (1,1km) durch den Eukalyptuswald zum Governer Head. Von diesem Aussichtspunkt hat man einen tollen Ausblick auf Bowen Island. Ein Fernglas wäre hier ganz nützlich gewesen, um eventuell die Kolonie der blauen Zwergpinguine beobachten zu können, die auf dieser Insel lebt. Auch unsere Suche nach einem Ameisenigel, die im Booderee Nationalpark wohl häufiger anzutreffen sein sollen, blieb leider erfolglos.

Der Weg führte die ganze Zeit über sandigen Boden hoch und runter. Dichtes Buschwerk versperrte die Sicht auf den See. Und auch ansonsten gab es nicht wirklich etwas interessantes zu sehen. Löcher und Grabspuren deuteten an, dass hier irgendwo Schnabeligel herumwuseln müssten. Leider lief uns kein einziger über den Weg. Man sollte denken, dass man sich auf einem Rundweg nicht verlaufen könnte. Die Beschilderung des Rundweges war allerdings entweder nicht vorhanden oder irreführend oder wir waren blind. Da wo Richtungsschilder waren war kein Weg und wo ein Weg war, war kein Hinweis, wo dieser hinführen sollte. Jedenfalls fanden wir nach der Umrundung des Sees nicht mehr den Ausgang des Parks und gerieten etwas ins Fluchen. War ja auch niemand da, den wir hätten fragen können, bis auf ein paar fotogene Kookaburras. Irgendwie schafften wir es nach 2h dann doch noch etwas genervt aus dem Garten heraus.

Fazit: Kann man sich mal anschauen, den Botanischen Garten im Booderee Nationalpark, muss man aber nicht. Vor allem nicht, wenn man nicht so viel Zeit hat.

kangaroo

Als wir am Strand ankamen, waren wir sehr überrascht von dessen Weite. Dadurch, dass der Strand ganz flach bis garnicht zum Meer hin abfiel, kam das Wasser mit jeder größeren Welle ca. 500m in den Strand hineingelaufen. Auf einmal stand man mehr als knietief im Wasser ohne damit zu rechnen. Seine Sachen sollte man lieber auf einen der Felsen sicher ablegen. Zudem brachen die Wellen hier spektakulär und am Rand waren kleine Höhlen, die dem Strand seinen Namen verleihen. Und das alles bei Sonnenschein!

Auf unserem Weg zurück zum Camper entdeckten wir auch wieder die Känguru-Mama am Rand – diesmal allein. Vor ihr lag ein Bodyboard. In einigem Abstand dazu eine Mutter mit ihrem heulenden Sohn, der Nasenbluten hatte – etwas verängstigt sahen die aus. Was war denn da passiert? Es dauerte eine Weile bis wir das begriffen…das Känguru hat den Jungen ins Gesicht geboxt! Warum? Entweder es wollte bodyboarden und dafür das Bodyboard des Jungen an sich reißen oder es war eben doch nicht so gelassen beim Selfie machen, bedrängt und angefasst werden, wie es schien und da schlug es einfach mal zurück! Die Mutter des heulenden Kindes fasste sich schließlich ein Herz und schnappte sich unter Einsatz ihres Leben und sichtlicher Todesangst das Bodyboard zurück. Was für ein Schauspiel als Ende des Nationalparkbesuches!

Wir kamen schließlich wieder unter Starkregen am sehr hübschen Bushy Tail Caravanpark an. Der Name war Programm. Unser Stellplatz wurde nämlich von einigen kompetenten Kängurus freigehalten, die uns auch professionell einwiesen.

Am nächsten Morgen setzten wir unsere Fahrt fort, machten allerding noch einen kurzen Halt am St Georges Basin und entdeckten ein Pelikan-Pärchen.

 Außerdem wollten wir uns noch einmal von der Farbe des Hyams Beach überzeugen, doch diesmal waren die Wolken nur noch dunkler.

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